Tattoo-Styles

Das richtige Tattoo-Motiv ist nicht so schwer zu finden, wenn man sich vorher über die verschiedenen Stilarten informiert hat. So kann man herausfinden, was alles möglich ist und was einem selbst am ehesten zusagt. Wir wollen bei dieser Suche nach dem perfekten Motiv helfen und zeigen nun die wichtigsten Stile auf.

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In seiner klassischen Form ist es schwarz und betont die Anatomie bestimmter Körperteile. Doch es gibt viele andere Möglichkeiten, um ein schlichtes Tribal interessant zu gestalten. Angefangen bei Experimenten mit Farben bis hin zum plastischen Effekt, der durch geschickte Schattierungen erreicht werden kann, ist alles möglich. Sehr schön sind auch abgewandelte Tribals, die wie in Stein gemeißelt aussehen oder im Negativ gestaltet sind. Auch ist es wichtig, herauszufinden, ob man dichte oder luftige, spitze oder runde Tribals bevorzugt. In diese Kategorie gehören auch die Pazifischen Tattoos. Ihre Ursprünge liegen in Polynesien (u. a. Neuseeland, Hawaii und Samoa) und im Malaiischen Archipel (u. a. Borneo und Papua Neuguinea). Diese Tätowierungen sind aus den Traditionen der Inselbewohner entstanden und bieten unendliche Möglichkeiten der Gestaltung. Von großen schwarzen Flächen über kleine grafische Muster bis hin zur modernen Variante, in der mit Schattierungen gespielt wird, ist alles möglich. Da dies Stammestätowierungen sind, die gemacht werden, um einen Lebensabschnitt oder eine Familiengeschichte zu erzählen, bedienen wir uns dieser Kunstform lediglich als Inspiration, denn jedes Symbol mit Bedeutung wäre eine Beleidigung der Kultur dieser Völker. Aus dem indischen Raum kommt die Tradition der Henna- Bemalung (Mehndi). Diese sehr filigranen und oft floralen Designs können auch sehr schön tätowiert werden. In die Kategorie der Tribals kann man auch die Tätowierungen im Haida-Stil übernehmen. Das sind die Tattoos der nordamerikanischen Haida-Indianer, die in schwarz-rot gehalten sind und meist Tiere, Gegenstände aus dem Lebensraum der Haida-Indianer und gute sowie böse Geister darstellen.

Suchwörter: tribal tattoo, stone tribal, polynesian tattoo, marquesa tattoo, maori tattoo, mehndi, haida tattoo

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Im Asia-Stil differenziert man zwischen dem japanischen, chinesischen und orientalischen Stil. Die Basis der chinesischen und japanischen Tätowierung sind die Erzählungen der 108 Suikoden. Dieser Roman wurde erstmals im China des 14. Jahrhunderts veröffentlicht und handelt von 108 ehrenwerten Banditen. Die japanische Übersetzung ist von 1805 und war in der Edo Zeit ein großer Erfolg. Von Kuniyoshi und Yoshitoshi wurden auf Basis dieser Geschichten Farbholzschnitte erstellt die noch heute als Referenz dienen. In den Motiven besteht eine feste Ordnung aus Hauptmotiv und Hintergrund. Der chinesische Stil differenziert sich teilweise durch die Inhalte (Geisha, Samurai, Hannya etc. sind der japanischen Mythologie vorbehalten!) und natürlich die Darstellung, da die Chinesen natürlich nicht die Farbholzschnitte der Japaner zu Grunde legen. In der Ausführung kann man die japanische Tätowierung als klassischer und die chinesische Tätowierung als moderner und expressionistischer bezeichnen. Als orientalische Tätowierungen bezeichnet man die Arbeiten, die sich der Bildsprache anderer Kulturen des asiatischen Kontinents (vorwiegend Indien und Tibet) bedienen. Zu den Motiven zählen z.B. Mandala, Vajra oder Buddhas Hand.

Suchwörter: japanese tattoo, chinese tattoo, asia tattoo, oriental tattoo, mandala tattoo, vajra tattoo, buddha hand tattoo

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Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich westlich-traditionelle Tattoos. Diese wurden ursprünglich von Seefahrern aus Übersee mitgebracht und zeigten auf welchem Schiff man gefahren war oder welche Wünsche und Sehnsüchte die Matrosen hatten. Die Motive reichten von Pin-Up-Girls über Palmen, Anker, Segelschiffe, verschiedene Tiermotive bis hin zu Herzen mit dem Namen der vermissten Liebe. Diese Motive sind auch heute noch sehr aktuell. Jedoch kann mittlerweile nahezu jedes Motiv in dieser Stilart gestaltet werden. Diese Tattoos haben meist dicke, kräftige Outlines (Umrandung der Tätowierung),sind auf das Wesentliche konzentriert und in der Regel farbig gestaltet. Eine erste Weiterentwicklung kam mit den New-School Tattoos. Diese sind an die traditionellen Tätowierungen angelehnt (dicke Outlines, kräftige Farben), sind aber meistens freier arrangiert, wirken detaillierter und sind technisch anspruchsvoller. Auch sind die Motive vielfältiger, gehen ins dunkle, morbide und weisen oft Elemente anderer Stilarten auf.

Suchwörter: traditional tattoo, neo traditional tattoo, old school tattoo, new school tattoo

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Eine nie endende Faszination in der Welt der Tätowierungen gibt es für den Realismus. In diesem Stil bedient man sich der Natur. Angefangen bei Pflanzen und Blumen über Tiere bis hin zu Porträts eines geliebten Menschen sind hier keine Grenzen gesetzt. Alles, was in unserer Welt und Umwelt eng mit uns verbunden ist, kann realistisch tätowiert werden (z.B. Musikinstrumente bei Musikliebhabern oder ein Teil des Motors bei Autofanatikern). In dieser Stilart werden Bilder 1:1 übernommen; es gibt nur bedingt Spielraum für Veränderungen. Realistische Tätowierungen können wahlweise in schwarz/grau oder in Farbe gestaltet werden und werden nur so gut wie das Bild des Originals ist. Also immer nach geeignet hoher Auflösung suchen und am Besten auf Fotopapier drucken!

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Ein Stil, der viele Menschen fasziniert, ist die Biomechanik. Der Alien®-Schöpfer H.R.Giger hat mit seinen Maschine-Mensch- Vorlagen und Skulpturen den Begriff Biomechanik geprägt. Rein wissenschaftlich betrachtet ist die Biomechanik die Lehre von der biologischen Fortbewegung, in der Science-Fiction-Literatur bezeichnet sie die Verbindung von Mensch und Maschine. Biomechanische Motive zeigen meistens Hautöffnungen, hinter denen keine Muskeln sondern Maschinenteile wie Zahnräder, Kabel oder Schläuche und Metallteile zu sehen sind. Es sieht dann so aus, als wären diese Elemente tatsächlich Teil des Körpers, weil geschickt mit Licht und Schatten gespielt wird. Oft kann man auch technische Details mit organischen vereinen oder die Biomechanik rein organisch gestalten (z.B. schleimig, triefend).

Suchwörter: biomechanic tattoo, organic tattoo, giger tattoo

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Heutzutage sehr gefragt ist auch das Lettering (Schrift). Einzelne Wörter, ganze Sätze bis hin zu einem langen Text, das Lettering kann beliebig gestaltet werden. Es gibt unendlich viele Schriftarten und ebenso viele Möglichkeiten, die Schrift in ein Bildmotiv zu integrieren (z.B. in eine Banderole in einem Traditional), jedoch wirken Schriften auch für sich allein, sofern sie entsprechend aufwändig gestaltet sind. Für die Suche nach Schriftarten empfehlen sich Font-Seiten oder natürlich auch die klassische Bilder-Suche.

Suchwörter: lettering tatoo, chicano lettering, calligraphy tattoo

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Ein großes Thema, auch in Bezug auf das Lettering, ist der Chicano-Style. Dieser Stil vereint viele unterschiedliche Elemente in sich, die meist auf Realismus beruhen und in black and gray gehalten sind. Ursprünglich als Gangtattoos bekannt, erfreuen sich diese Tattoos immer größerer Beliebtheit bei vielen Tätowierten. Die Motive sind meist im christlichen Bereich anzuordnen, beinhalten aber auch oft schöne Frauen, Diamanten, Geldscheine (z.B. die Dollar-Rose) und auch Schriftzüge.

Suchwörter: chicano tattoo

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Eigentlich dem Blackwork oder Tribal-Stil zuzuordnen ist das Dotwork mittlerweile eine eigenständige, sehr beliebte Stilrichtung. Hier wird fast ausschließlich mit Punkten gearbeitet und es werden nur selten Linien verwendet. In diesem Stil kann theoretisch nahezu jedes Motiv umgesetzt werden, doch am beliebtesten sind Mandalas und grafische Designs, die mithilfe der Punktetechnik sehr plastisch dargestellt werden können. Die Möglichkeiten sind unendlich und immer außergewöhnlich.

Suchwörter: dotwork tattoo, dotwork art

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Dieser Stil hat die abstrakte Kunst auf den Körper gebracht. Vor einigen Jahren fingen die ersten Tätowierer an den Körper wirklich als Leinwand zu nutzen und tätowierten wie sie es bevorzugten zu malen oder Kunst zu schaffen. Mittlerweile gibt es etliche Künstler, die diesem Stil zuzuordnen sind und somit natürlich endlose Möglichkeiten der Motivgestaltung.

Suchwörter: art brut tattoo, trash polka style tattoo, photoshop style tattoo

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